Logopädie

Der Begriff Logopädie ist aus dem Griechischen abgeleitet aus „logos“ = Wort, Rede und „paideia“ = Erziehung, Heilkunde, Wissen.  

In der Bundesrepublik Deutschland leben ca. eine Million behandlungsbedürftige sprach-, sprech-, stimm- und hörgestörte Menschen. Ohne Therapie bleiben diese Patienten für ihr weiteres Leben wesentlich beeinträchtigt; ihre soziale und berufliche Existenz ist häufig bedroht. Oft sind Kontaktschwierigkeiten und Vereinsamung die Folge. Die unverzichtbare Behandlung dieser Menschen leisten Logopäden.

Der Beruf Logopädie gehört zur Gruppe der nicht-ärztlichen Medizinalfachberufe. Aufgabe der Logopäden ist es, durch eine gezielte Behandlung die Kommunikationsfähigkeit von Patienten aller Altersstufen aufzubauen, zu verbessern oder wiederherzustellen. Im Rahmen der Früherkennung nehmen auch präventive Maßnahmen einen immer größeren Raum ein.

In enger Zusammenarbeit mit dem Arzt und auf dessen Verordnung erheben Logopäden eingehend die spezifische Vorgeschichte (Anamnese) und den logopädischen Befund (Befunderhebung) des Patienten, wozu inzwischen eine Vielzahl von objektiven Untersuchungs- und Testverfahren zur Verfügung stehen.

Aus den verschiedenen therapeutischen Konzepten wählen Logopäden schließlich das für den jeweiligen Krankheitsfall und die Persönlichkeit des Patienten geeignete Verfahren aus und führen unter Beobachtung und Berücksichtigung der auftretenden Veränderungen die Therapie mit dem Patienten durch.

Die Vielfalt der Methoden reicht von Stimmtraining über Atemübungen, gymnastischen Übungen, gezielte Förderung der Bewegungsfähigkeit und der Kraft der Zunge, Training der auditiven Wahrnehmung, therapeutischen Spielen (…) bis hin zu Rollenspielen. Die individuelle Befindlichkeit des Patienten und seine psychosoziale Situation müssen ebenfalls berücksichtigt werden und der Therapieplan wird mit Patienten und Angehörigen abgesprochen. Die Beratung von Angehörigen ist Teil jeder logopädischen Therapie, denn das familiäre Umfeld und die psychosoziale Situation des Patienten haben einen nicht unerheblichen Einfluss auf den Behandlungserfolg.

Zum Aufgabenbereich der Logopäden zählt auch die Entwicklung neuer Behandlungsmethoden unter Einbeziehung aktueller medizinischer, sprachwissenschaftlicher, psychologischer und pädagogischer Erkenntnisse.